Annette Focks Bio Image
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Annette Focks, vielfach preisgekrönte Komponistin, lebt in Berlin. Neben ihrer Arbeit für Kino und Fernsehen komponiert Annette Focks Konzertwerke für Orchester, Kammermusik-Ensemble und Elektronik. Seit 2019 ist sie Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die den Oscar verleiht.

Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Focks mit diversen Orchestern wie den Münchner Philharmonikern, den Berliner Philharmonikern, dem Deutschen Philharmonie-Orchester Berlin, der Slowakischen Philharmonie und der Tschechischen Philharmonie zusammen, sowie mit international erfolgreichen Musikern wie Frederik Köster, Andi Reisner, Alex Vesper, Sreten Krstic, Lorenz Nasturica-Herschcowici, Ferran Cuixent und Anja Lechner.

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Focks begann im Alter von fünf Jahren, Klavier zu spielen; später kamen Orgel, Trompete, Schlagzeug und Mallets dazu. Sie studierte in den Jahren 1985 bis 1993 Musik an der Musikhochschule Köln. In dieser Zeit trat sie in Bands verschiedener Musikrichtungen auf. Mit der Band Die Weißen Männer spielte und sang sie zwei Alben ein, die von Henning Schmitz, der seit 1991 Mitglied bei Kraftwerk ist, produziert wurden. 1994 und 1995 war sie zweimalige Stipendiatin der European Biennial for Music. Von 1996 bis 1998 absolvierte sie ein Kompositionsstudium für Film und Fernsehen an der Hochschule für Musik und Theater München, das sie 1998 mit einem Diplom im Fach Komposition für Film und Fernsehen abschloss. Im Jahr 2002 ging sie nach Los Angeles und nahm an einem Workshop für Orchestrierung bei Steven Scott Smalley teil. 2005 wurde Focks ausgezeichnet mit dem Deutschen Fernsehpreis für die beste Filmmusik für insgesamt fünf Filme. 2007 war sie nominiert für den Europäischen Filmpreis in der Kategorie Prix d’Excellence für Vier Minuten von Chris Kraus sowie 2008 für den Deutschen Filmpreis Lola für Ein fliehendes Pferd von Rainer Kaufmann. Sie erhielt den Grand Prix spécial du Jury für beste Musik für den Film Vier Minuten beim 8e Festival International Musique & Cinema D’Auxerre aus den Händen von John Barry. Marco Kreuzpaintners Krabat brachte ihr 2009 eine erneute Nominierung für den Deutschen Filmpreis ein. 2010 wurde der Score Poll auf dem Festival Internazionale Del Film Di Roma für die „Beste Filmmusik“ mit dem Preis des Teatro Politeama di Catanzaro ausgezeichnet. 2013 wurde Annette Focks mit dem Gema-Autorenpreis für ihre Arbeit als Filmkomponistin ausgezeichnet. 2019 wurde Annette Focks zum zweiten Mal mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Musik für den Film Freibadclique ausgezeichnet. 2020 wurde sie zum dritten Mal für den Deutschen Fernsehpreis nominiert für den Film Lotte am Bauhaus.

Focks steuerte zu über 150 deutschen und internationalen Kino- und Fernsehproduktionen die Musik bei; viele Filme davon wurden mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Sie schrieb u. a. die Musik zu Marias letzte Reise und Ein starker Abgang von Rainer Kaufmann, Auf ewig und einen Tag (Regie: Markus Imboden), Ein Jahr nach Morgen, Im Zweifel und Atempause von Aelrun Goette, Schlaflos und Ruhm von Isabel Kleefeld, Rufmord von Viviane Andereggen. Bekannt sind, neben den oben genannten preisgekrönten und nominierten Arbeiten, vor allem die Soundtracks zu den Kinofilmen Malunde von Stefanie Sycholt, Die Wilden Hühner und Die Wilden Hühner und die Liebe nach den Kinderbüchern von Cornelia Funke, Die Drei Fragezeichen von Florian Baxmeyer, Der Liebeswunsch von Torsten C. Fischer, Der Architekt von Ina Weisse, John Rabe von Florian Gallenberger, Dschungelkind von Roland Suso Richter, Dreiviertelmond von Christian Zübert und Simon von Lisa Ohlin. 2013 kamen u. a. die Kinofilme Ostwind von Katja von Garnier und Nachtzug nach Lissabon von Bille August dazu. 2014 und 2015 komponierte Annette Focks für weitere Fernsehfilme sowie für preisgekrönte internationale Filme wie Silent Heart von Bille August und Ostwind 2, Molly Monster von Ted Sieger, der 2016 im Wettbewerb der Berlinale seine Weltpremiere hat, sowie den Kinofilm von Chris Kraus Die Blumen von gestern. 2017 komponierte sie die Musik zum preisgekrönten Film Die göttliche Ordnung von Petra Volpe, der als Schweizer Beitrag zum Oscar eingeladen wurde, und setzte ihre Zusammenarbeit mit Bille August fort, als sie die Musik für den Eröffnungsfilm des Shanghai International Film Festivals The Chinese Widow mit Liu Yifei und Emile Hirsch komponierte. Anschließend komponierte sie die Filmmusik für den Film 55 Steps von Bille August mit Helena Bonham Carter und Hilary Swank in den Hauptrollen.

Neben Filmmusiken komponiert Focks auch für den Konzertsaal. So komponierte sie 2008 ein Konzert für Cello und Orchester mit dem Titel Ein musikalischer Brief ohne Worte. Uraufführung der Auftragsarbeit des Mozartfestivals Augsburg 2008 war am 31. Mai 2008 mit der Bayerischen Kammerphilharmonie unter der Leitung von David Stern (Sohn des Geigers Isaac Stern) und der Münchner Solistin Anja Lechner. 2011 komponierte sie im Auftrag des WDR Rundfunkorchesters die Musik für die Janosch-Geschichte Onkel Poppoff kann auf Bäume fliegen für Sprecher und großes Orchester (Uraufführung Februar 2012). 2015 komponierte Focks im Auftrag der cappella academica das Werk „Novem“ for large orchestra op. 28. Die Uraufführung fand im Januar 2016 unter der Leitung von Christiane Silber im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin statt.

Für Wunderschön wurde sie 2022 mit dem Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste Filmmusik ausgezeichnet.

Focks ist sowohl Mitglied der Deutschen Filmakademie als auch Mitglied der Europäischen Filmakademie. Im Jahr 2019 war sie Gastdozentin der Filmakademie Wien und Mitglied der Jury der Europäischen Filmakademie.

Seit 2019 ist sie Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die den Oscar verleiht.

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